Wie rührend, wie sich hier die “Alt 68ziger” und ihre jungen, aber bereits halb vertrockneten “sich als Kunstelite fühlenden” Nachfolger über die angebliche Krise des deutschen Films echauffieren….
Die nostalgische Sehnsucht nach Fassbinder , dem alten Modell des Autorenfilms…etc…mein Gott, wie unendlich langweilig, lebensfern, humorlos und kunstgewerblich spiessig die ewig deutsche Sehnsucht nach mehr “Tiefe”, “Sozialdrama” und “Filmen mit Botschaften” ist.
Der deutsche ” ernsthafte” Kunstbegriff ( “Komödien sind fast grundsätzlich böse”) ist so wahnwitzig überholt und ältlich…diese Trennung zwischen, was als künstlerisch wertvoll gelten darf und was als kommerziell, ist lächerlich.
Es gab in den letzten Jahren grosse kommerzielle Erfolge von verdammt gut gemachten Filmen ( nur dass das Handwerk hinter kommerziellen Erfolgen von den naiven, selbsternannten CineastenPolizei und ihren Schreibtisch-Experten natürlich nicht mal im Ansatz begriffen und wahrgenommen wird)
Dazu gab es auch schöne, ” arthousigere” Filme, die ihr Publikum gefunden haben. Das deutsche Kino steckt nicht in der Krise.
Man sollte sich nur daran gewöhnen, dass es einfach sehr wenige Regisseure gibt, die wirklich fähig sind, gute Kinofilme oder auch Publikumhits zu machen. Wenn es einfach wäre, würden es alle tun.
Das ist nicht nur in Deutschland so. Es ist immer nur eine Handvoll von Leuten, die es einfach drauf haben.
Man kann nicht ständig Übermeisterwerke wie ” Das Leben der Anderen” erwarten.
Aber man kann sich freuen, dass es mittlerweile eine junge Generation von Regisseuren / Autoren gibt, die handwerklich in der Lage sind, echte, deutsche Publikums -Knaller zu landen mit originären Stoffen aus eigener Hand wie Dagtekin, Verhoeven etc…die auch noch junge deutsche Schauspieler zu echten Stars machen ( Florian David Fitz, Elyas M Barek etc)……
Man kann sich natürlich ärgern über die vielen Nachahmerkomödien, die dann auf diese Hits folgen, die von Regisseuren, Produktionen schnell hinterhergeschossen werden – um Geld zu machen – und natürlich immer floppen und qualitativ das Publikum enttäuschen.
Das ist in der Tat schade. Aber normal in einer Marktwirtschaft.
Generell aber gibt es momentan sehr wohl sehr viele junge Regisseure, die ganz ihr eigenes Ding machen, die nicht trennen zwischen Kunst und Kommerz, die einfach ihre eigenen interessanten Stoffe durchbringen. Philip Koch, Max Erlenwein, Frieder Wittich etc etc….
Ob dann die werten cineastischen Tugendwächter von vorgestern – diese Filme als Kunst oder Kommerz werten, ist ihnen zum Glück relativ egal.
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